Anlässlich des 275-jährigen Kirchenjubiläums Georgskirche hat der der Kammersteiner Landtagsabgeordnete und Gemeinderat Volker Bauer, zum Zeitzeugengespräch geladen, er will die Erinnerung an ein einmaliges historisches Ereignis in seiner Heimatgemeinde am Leben erhalten.
Am 21. August 1949 ist zum 200-jährigen Jubiläum der kammersteiner Georgskirche im Steinbruch hinter dem Friedhof ein Theaterstück über die Vertreibung Evangelischer aus Tirol im Zuge der Gegenreformation aufgeführt worden. Vieler dieser „Exulanten“ genannten Flüchtlinge haben die entvölkerten Landstriche Frankens nach dem 30-jährigen Krieg ab 1648 wieder aufgebaut. So auch in Kammersteinn. Mit Zeitzeugen dieser Darbietung hat Bauer nun den ehemaligen Spielort besucht. Schließlich sind sowohl Nachfahren als auch wirtschaftliche Spuren der Exulanten in Kammerstein immer noch zu finden. Die Georgskirche feiert 2024 275-jähriges Jubiläum.
„Glaube und Heimat“ heißt die Tragödie, die der Schriftsteller und Mediziner Karl Schönherr aus Tirol 1910 geschrieben hat. Sie wurde am 17. Dezember 1910 in Wien und am selben Abend im Neuen deutschen Theater in Prag uraufgeführt. Für die Kammersteiner Inszenierung ist auf Initiative des damaligen Oberlehrers Leonhard Stößel unterhalb der Friedhofsmauer eine eigene Bühne errichtet worden. Ihre Überreste sind heute noch zu erkennen. Siegfried Bauer, erinnert sich, „Wir sind damals als Kinder von Barthelmesaurach nach Kammerstein gelaufen, der wie seine Gattin Bärbel als Kind zu den Zuschauern gehörte.
Heinrich Volkert, las den Text vom Exulanten Lied vor, welches von Karl-Heinz Keller, ehemaliger Pfarrer in Kammerstein verfasst wurde.
Marlene Lobenwein aus Roth stammt aus dem heutigen Büchenbacher Ortsteil Neumühle. Auch die 84-jährige erinnert sich noch gut. „Wir haben über die Friedhofsmauer zugeschaut“, sagen Lobenwein und ihre gleichaltrige Neumühler Freundin Frieda Rager.