
Am Ortsrand von Kammerstein, direkt neben dem Gelände des SV Kammerstein, entsteht derzeit eine schmucke und hochmoderne neue Grundschule mit acht Klassenzimmern. Doch was geschieht mit dem derzeitigen Schulgebäude im Ortsteil Barthelmesaurach?
Darauf gibt es eine Antwort: Hier soll ein Hort für 125 Grundschüler einziehen. Der Umbau soll voraussichtlich 2026 beginnen.
Dies ist Teil des einstimmigen historischen Beschlusses des Gemeinderats vom 1. März 2023, der diese Doppellösung als „Integriertes Ganztags-Schulkonzept der Gemeinde Kammerstein“ beinhaltet und damit den fürchterlichen Schulstreit der Gemeinde beigelegt hat.
Aber ist dieser Plan überhaupt umsetzbar? Bauingenieurin Pia Regner, die Chefplanerin der neuen Grundschule, hat dem Gemeinderat in der Sitzung Ende Juli eine Machbarkeitsstudie vorgestellt. Dafür haben sie und ihr Team mehrere Begehungen vor Ort unternommen, um die Größenordnung einzuschätzen. Der Gemeinderat beauftragte Regners Büro „Ing+Arch“ einstimmig mit den Leistungsphasen 1 bis 3, unter anderem der Erstellung einer qualifizierten Kostenberechnung.
Wie Regner ausführte, muss für den Brandschutz einiges geplant werden. Aber auch die Barrierefreiheit müssen die Planer beachten. So soll ein Aufzug die drei Etagen des Gebäudes auch für Rollstühle erreichbar machen – schon herausfordernd angesichts der Halb-Stockwerke, in denen die bisherigen Klassenräume versetzt angeordnet sind.
Aus den Klassenzimmern werden Kreativ- und Hausaufgabenräume. Im Bereich der Sanitärräume im Erdgeschoss muss ein Feuchtigkeits-Problem bekämpft werden, erklärt Regner: Das Mauerwerk der Schule, die auf ihrer Hinterseite mehr als ein Stockwerk tief im Hang steht, muss technisch trockengelegt werden.
Ihr Bericht stellt eine „Grundlage für die Planung“ dar, die sich jetzt anschließen wird. Eine der größeren Baumaßnahmen wird die neue Mensa werden. So wird ein überdachter Teil des Pausenhofs in einen großen Raum verwandelt. Dafür braucht es eine gedämmte Bodenplatte und Glaswände. Dort können die Hortkinder dann zu Mittag essen. In einer angeschlossenen Küche können die Speisen frisch zubereitet werden.
Pia Regner schätzt, dass die Kosten für den kompletten Umbau bei etwas über einer Million Euro liegen könnten. Eine genauere Kostenberechnung ist aber erst bei konkreteren Planungen möglich.
Monika Volkert fragte, was nach einem Umzug des bestehenden Horts mit dem bisherigen Hortgebäude in Kammerstein geschehen soll. Dies sei nach wie vor offen, eine Beschlussfassung des Gemeinderats stehe hier noch aus, antwortete Bürgermeister Wolfram Göll. „Da müssen wir im Gemeinderat in einen Diskussionsprozess gehen“, erklärt er.
Wann die ersten Kinder mit den Bussen von der Grundschule aus Kammerstein nach Barthelmesaurach in den neuen Hort fahren, steht noch nicht endgültig fest. Angesichts der Pflicht zur Ganztagsbetreuung ab 2026 ist die Gemeinde Kammerstein allerdings mit ihren bestehenden 70 Hortplätzen zumindest für zwei Jahre auf der sicheren Seite. Und bis etwa 2028 sollte der Umbau zum Hort zu schaffen sein.
Donavan Sicking (ST) / wog