Schriftgröße anpassen

Kammer-Liner

Kammer-Liner
Von allen Dörfern nach Kammerstein-Nord und zurück
ÖPNV: Ab 14. Dezember wird es den „Kammer-Liner“ geben – Linie 607 weiter beim Duo Röhler/Gilch

„Wir freuen uns sehr, dass alle unsere Bürger ab 14. Dezember jederzeit nach Kammerstein-Nord fahren können – und zwar mit unserem neuen ,Kammer-Liner‘, der immer tagsüber unter der Woche verkehrt!“: Bürgermeister Wolfram Göll war voll des Lobes bei der Vorstellung der neuen ÖPNV-Angebote des Landkreises Roth – symbolisch passend auf dem Parkplatz des Aldi-Marktes in Kammerstein-Nord.

Zur Vorstellung waren auch Landrat Ben Schwarz, Abenbergs Bürgermeisterin Susanne König und Spalts Bürgermeister Udo Weingart nach Kammerstein gekommen.

Warum wurde der neue ÖPNV im westlichen Landkreis und der „Kammer-Liner“ in Kammerstein vorgestellt? Das Kammersteiner Nahversorgungszentrum, das aus dem Aldi- und dem REWE-Markt besteht, ist einer der Hauptgründe für das neue Angebot. Beim „Kammer-Liner“ – offizieller Name: „A607“ – handelt es sich um einen On-Demand-Verkehr, also einen Rufbus. Er fährt von allen Ortsteilen der Gemeinde Kammerstein ausschließlich nach Kammerstein-Nord – und natürlich auch wieder zurück. In Kammerstein-Nord können die Fahrgäste einkaufen oder auch nahe dem Kreisverkehr in den regulären 607er-Linienbus nach Schwabach umsteigen.

„Das Angebot bedeutet eine echte Verbesserung der Lebensqualität für alle Bürger, die kein eigenes Auto haben“, freut sich Kammersteins Bürgermeister Wolfram Göll bei der Vorstellung der neuen Linien. „Von Anfang an war es mir ein Dorn im Auge, dass man ohne Auto in den kleineren Dörfern tagsüber unter der Woche mehr oder weniger abgeschnitten ist, zum Beispiel als alter Mensch oder als Jugendlicher“, so Göll. Abends und am Wochenende gab es schon bisher das Anruf-Sammeltaxi AST. „Diese Lücke tagsüber unter der Woche ist nun geschlossen – durch den Kammer-Liner!“, lobt Bürgermeister Wolfram Göll.

Eine erfreuliche Botschaft wurde in Kammerstein verkündet: Der westliche Landkreis wird besser – und vor allem öfter – an den ÖPNV angeschlossen. Für Landrat Ben Schwarz ein „schöner Neustart“ und echter Fortschritt für die Menschen. „Ohne Angebot funktioniert Öffentlicher Nahverkehr nicht“, machte Schwarz deutlich. Er bedankte sich ausdrücklich bei den Unternehmern und Subunternehmern. „Ohne Sie könnten wir das nicht leisten“, richtete er an die Adressen der Firmen Röhler Stadtbus, Ehard Touristik, Omnibus Koch und Gilch.

Er wünschte sich, dass den neuen Taktungen und Angebote – so ist ein Zubringerservice für Kammerstein geplant - genug Zeit gelassen würde, sich zu etablieren. „Jeder volle Bus freut uns alle.“ Letzten Endes dürfe aber Mobilität sich nicht nur eine Sache des Geldbeutels sein, „das ist eine soziale Frage“.

Bürgermeister Wolfram Göll zeigte sich entsprechend begeistert: „Eine tolle Sache!“ Zumal es nicht ganz einfach gewesen sei, diesen Kompromiss zu finden. Schließlich war das Ziel, das Angebot zu verbessern und es gleichzeitig finanzieren zu können. Gleichzeitig wollte man den regulären Bus 607 nach Schwabach nicht kannibalisieren, also keine Konkurrenz im eigenen Haus machen. „Nun hoffen wir auf Nachfrage“, betonte Kammersteins Bürgermeister Wolfram Göll.

Für den neuen Kammer-Liner, also den On-Demand-Verkehr A607 innerhalb der Gemeinde Kammerstein, wird es ein Eröffnungsangebot geben: Vom Betriebsbeginn vom 14. Dezember bis zum Jahreswechsel, also bis 31. Dezember 2025, wird für den „Kammer-Liner“ kein Zuschlag erhoben. „Testen Sie diesen neuen tollen Service zum Nahversorgungszentrum! Dort kann man auch auf die Linie 607 nach Schwabach umsteigen“, motiviert Kerstin Schleier, die zuständige Verkehrsplanerin aus dem Landratsamt Roth.

Sowohl der „Kammer-Liner“ als auch das AST können bei Omnibus Koch unter Tel. 0157- 80531073 gebucht werden. Gleichzeitig wurde auch veröffentlicht, dass bei der Ausschreibung für die Linie 607 Schwabach-Kammerstein-Barthelmesaurach-Abenberg erneut die Firma Röhler mit dem Subunternehmer Gilch zum Zuge kommt. „Das bewährte Duo Röhler/Gilch ergänzt durch den Bedarfsverkehr der Firma Koch. Auf gute Zusammenarbeit!“, wünschte Kammersteins Bürgermeister Wolfram Göll.

Noch etwas ändert sich, wenn auch erst zum 1. Mai 2026, wenn die sogenannte „Freizeitlinie“, der sogenannte „Brombachsee-Express“, wieder an den Start geht. Das tut sie künftig von Georgensgmünd und nicht mehr von Roth über Abenberg aus. Kerstin Schleier, die von Seiten des Landratsamts dieses Gebiet betreut, ist sich sicher, dass auch das eine Attraktivitätssteigerung für die Fahrgäste ist. Dank der Zuganbindung sei man in den Sommermonaten „schneller am See“, fasste sie zusammen.

Abenbergs Bürgermeisterin Susanne König ergänzte ihren Dank für die gute Zusammenarbeit um die Busfahrer. „Das ist schon manchmal `ne Nummer, was die erleben.“ 

Der Stundentakt, den auch die Firma Ehard – sie betreibt die Linie 623 eigenwirtschaftlich - von Spalt nach Georgensgmünd anbietet, sei „eine sehr erfreuliche Entwicklung für uns“, ergänzte Königs Amtskollege Udo Weingart für Spalt. Er hoffte, dass noch mehr Menschen die Angebote annehmen. „Wir müssen noch mehr Leute begeistern von der Idee, Bus und Zug zu fahren. Vorteile gibt es genug.“

Einige weitere Informationen aus dem Landratsamt zum Thema Öffentlicher Nahverkehr und Bedarfsverkehr: Die Anrufsammeltaxis, kurz AST, im Landkreis werden extrem gut und immer besser angenommen. Doch es gibt einige Änderungen, die ab Jahresbeginn gelten. Die kommen zwar zunächst mit einem Zuschlag daher, sind aber laut Landratsamt unter dem Strich fahrgastfreundlich, weil eine neue Tariflogik dahintersteht.

Der Ausschuss für Mobilität des Landkreises hat einen Zuschlag beschlossen. Er entschied, den AST-Zuschlag, den es in den Jahren 1995 bis 2022 schon einmal gegeben hatte, wieder einzuführen. Festgelegt wurde er einheitlich auf die Höhe der Tarifstufe 1, also 2,60 Euro. Grund für den Zuschlag: Das AST fährt den Fahrgast am Ziel bis vor die Haustüre. Der Zuschlag fällt auch für On-Demand-Verkehre an, wie zum Beispiel dem „Kammer-Liner“.

Neu wird auch eine gerechtere Abbildung der Fahrtdistanz sein, denn der Fahrpreis ermittelt sich künftig anhand des günstigsten Weges innerhalb der Tarifzone. Die neue Logik ermöglicht es, das Fahrpreisniveau zu halten oder gar zu senken, nur vereinzelt wird sie höhere Preisstufen zur Folge haben. Dafür verbessert sich aber auch der Service. Ziel ist es, den Fahrgästen eine digitale Preisauskunft sowie einen digitalen Fahrscheinkauf anzubieten. Bislang konnte man das Ticket nur für die jeweilige AST-Strecke bar beim Fahrer zahlen.

Zusammen mit dem Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) arbeitet das Sachgebiet Nahverkehr im Landratsamt außerdem intensiv daran, die Bedarfsverkehre, wozu die Anrufsammeltaxis zählen, digital buchen zu können. Bis jene VGN-App einsatzbereit ist, muss das AST weiterhin telefonisch geordert werden.

Das erste AST begann 1995, feiert also gerade seinen 30. Geburtstag. In dieser Zeit hat der Service fast eine halbe Million Fahrgäste befördert – speziell in den vergangenen drei Jahren sind die Zahlen stark gestiegen. Allein in 2025 haben knapp 50.000 Personen die Anrufsammeltaxis im Landkreis Roth genutzt.

Das Anrufsammeltaxi A605 zwischen Kammerstein und Schwabach rangiert in der Beliebtheitsliste auf Platz 2 – und das mit der kleinsten Gemeinde des Landkreises! Knapp 5000 Fahrgäste aus der Gemeinde Kammerstein nutzen jährlich das AST. Es profitiert überdies von der neuen Tariflogik: Von Haag und Oberreichenbach wird der Einzelfahrschein nach Schwabach und zurück zum Jahreswechsel günstiger (Preisstufe 1 statt 2). Die zum Fahrplanwechsel geänderten Abfahrtszeiten orientieren sich am Schwabacher Bahnhof am Fahrplan der S-Bahnen.

Weitere Informationen zum Anrufsammeltaxi finden Sie online unter www.vgn.de/netz-fahrplaene/anrufsammeltaxi/landkreis-roth/abenberg-kammerstein oder beim Landratsamt Roth – Sachgebiet Nahverkehr unter Tel: 09171 / 81-1381 bzw. E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Schnell gefunden

Gemeinde Kammerstein
Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.