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Quinzano

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Wunderbare Tage in Verona
Große Delegation aus der Gemeinde Kammerstein besuchte die italienischen Freunde in Quinzano

„Ganz großartige Reise“, „vier wunderbare Tage“, „wirklich zu Gast bei Freunden“ – so und ähnlich lauteten die Einschätzungen der Teilnehmer nach der Reise nach Italien. Vier Tage lang hat eine 45-köpfige Delegation aus der Gemeinde Kammerstein die italienische Partnergemeinde Verona-Quinzano besucht und ein hochinteressantes Programm absolviert.

Im Mittelpunkt standen zwei offizielle Empfänge, einmal mit Flaggen, Musik und Tanz vor dem Stadtteil-Rathaus von Quinzano und einmal hochoffiziell im historischen Rathaus der Metropole Verona, drei gemütliche abendliche Treffen mit den italienischen Freunden mit einheimischem Essen und Wein, Besichtigungen von zwei mittelalterlichen Burgen und zwei Weinkellern sowie der Besuch eines traditionellen Erbsenfestivals in der Region. Aber auch die Geselligkeit innerhalb der Kammersteiner Reisegruppe kam nicht zu kurz, etwa spät abends im geräumigen Weinkeller des Hotels der Kammersteiner im Ort San Vito, der übrigens bereits in der Weinregion Valpolicella liegt.

Der Kammersteiner Bürgermeister Wolfram Göll bedankte sich bei verschiedenen Gelegenheiten besonders bei:

-         den Hauptorganisatoren Willi Lemke aus Barthelmesaurach und Angelo Stanzial, Präsident des Freundschaftskomitees „Comitato dell'Amicizia“ in Quinzano.

-         seiner Amtskollegin, der Stadtteilbürgermeisterin von Quinzano, Elisa Dalle Pezze.

-         dem Regionalabgeordneten im Landtag in Venedig, Alberto Bozza,

-         der Stadtteil-Abgeordneten Patrizia de Nardi, die gleichzeitig als Übersetzerin fungierte.

-         allen aktiven Mitgliedern des Freundschaftskomitees „Comitato dell'Amicizia“ in Quinzano.

-         den Gebirgsjäger-Veteranen „Alpini“ für den wunderbaren Abend im Vereinsheim in Parona.

-         den mitgereisten Alten Herren vom SV Barthelmesaurach unter der Leitung von Sepp Gruber.

-         der Kammersteiner Blasmusik mit Richard Heubeck an der Spitze.

-         dem Partnerschafts-Beauftragten des Kammersteiner Gemeinderats, Richard Götz.

-         dem Geschäftsleiter, dem Hausmeister und dem Bauhofleiter der Gemeinde Kammerstein, Martin Damm, Steven Schuhmann und Richard Heubeck. Dass die Kammersteiner Verwaltung mitgereist ist, wurde auf italiensicher Seite besonders positiv vermerkt.

Es ging Freitag früh los, um 6.15 Uhr in Barthelmesaurach bei der Brauerei Gundel und um 6.45 Uhr am Kammersteiner Rathaus. Unser – übrigens ganz hervorragender und stets gelassener – Fahrer Martin Böhm aus Obererlbach legte den ersten Halt an der deutsch-österreichischen Grenze bei Kiefersfelden ein, wo es auf einem geräumigen Parkplatz für alle eine deftige Vesper mit Stadtwurst, Essiggurken, Brot und Gundel-Bier, aber auch Kaffee und Kuchen gab, die Sepp Gruber, Willi Lemke und Richard Heubeck organisiert hatten.

Nächster Stopp war an der ersten Raststätte auf italienischer Seite nach der ersten Mautstation nahe Sterzing, wo es nach Auskunft einiger mitreisender Italien-Kenner so ziemlich den besten Kaffee auf Erden gibt. Mittagessen gab es um 14.30 Uhr in einem Restaurant in Rivalta di Bentino Belluno, ein typisch italienisches Fünf-Gänge-Menü mit vielen verschiedenen Antipasti auf Platten zum Selber aussuchen.

Der offizielle Empfang in Quinzano auf dem Platz vor dem Rathaus des Stadtbezirks 2 von Verona (Circoscrizione 2 / Piazza Angelo Righetti) erwartete uns um 17.30 Uhr. Zahlreiche einheimische Bürger und Aktivisten des Freundschafts-Komitees waren erschienen und schwenkten begeistert deutsche und italienische Fähnchen. „Das ist schon unglaublich, plötzlich sind wir Repräsentanten Deutschlands“, entfuhr es dem Kammersteiner Bürgermeister Wolfram Göll angesichts dieses tollen Empfangs.

Rasch baute die Kammersteiner Blasmusik ihre Instrumente auf, die deutsche Delegation legte auf traditionelle Weise die drei mitgebrachten Flaggen (Kammerstein, Deutschland, Italien) sternförmig übereinander, und unter den Klängen Kammersteiner Märsche tanzte eine rund zwanzigköpfige Gruppe anmutiger Majoretten, uniformierter Karnevalstänzerinnen, aus Quinzano zu Ehren des Besuchs aus Kammerstein und der deutsch-italienischen Freundschaft.

Den Abschluss dieser etwa einstündigen Begrüßungszeremonie bildeten kurze Ansprachen der Stadtteilbürgermeisterin Elisa Dalle Pezze, der Vertreterin der Metropole Verona, Alessia Rotta, und des Kammersteiner Bürgermeisters Wolfram Göll, jeweils meisterhaft übersetzt durch Patrizia de Nardi. Feierlicher Höhepunkt war die deutsche und die italienische Nationalhymne.

Anschließend lud die Stadtteilverwaltung die Kammersteiner Delegation zum Abendessen in ein nahegelegenes kirchliches Jugendhaus ein, wo unter anderem die Jugendlichen selbst die Gäste aus Deutschland bewirteten. Aber schon bald hieß es wieder Abfahrt, da die Lenkzeit-Begrenzung den Aktionszeitraum des Fahrers strikt begrenzte.

Im Kona Hotel in San Vito verlief der Check-In dann etwas langwierig, aber letztlich erfolgreich für alle. Der erstaunlich geräumige Weinkeller des Hotels bot dann den passenden Rahmen für einen Absacker der Kammersteiner Gruppe mit mehreren Litern Weiß- und Rotwein aus dem Valpolicella vom Fass. Wer sich aus der Gruppe noch nicht kannte, konnte sich hier ein bisschen näher kommen.

Am nächsten Morgen stand der hochoffizielle Empfang im riesenhaften Rathaus der Großstadt Verona (Palazzo Barbieri) auf dem Programm. Dieses liegt gleich neben der berühmten Arena di Verona. Statt des verhinderten Oberbürgermeisters empfing der Europa-Beauftragte der Metropole Verona, Giacomo Cona, in Stellvertretung des Oberbürgermeisters Damiano Tommasi die Delegation aus Kammerstein, und zwar in den beiden prächtigsten Sälen des Rathauses: Dem Sitzungssaal des Stadtrates und dem Wappensaal.

„Wir sind sehr beeindruckt und schauen staunend auf eine über 2000 Jahre alte, sehr reiche Stadtgeschichte“, sagte Bürgermeister Wolfram Göll in einer kurzen Ansprache. „Verona hat seine Rechte zur Stadtbefestigung von niemand Geringerem als Gaius Julius Caesar. Im Hochmittelalter gehörte Verona sogar für 150 Jahre zum alten Herzogtum Baiern. In Verona spielt die berühmteste Liebesgeschichte der Weltliteratur, Romeo und Julia“, erinnerte Wolfram Göll.

„Verona gehört aber auch zu den großen Städten Oberitaliens neben Mailand, Florenz und Venedig, die im Mittelalter mit großem Selbstbewusstsein mächtige und freie Stadtrepubliken bildeten, also quasi kleine selbständige Staaten innerhalb des Heiligen Römischen Reiches. Diese Städte waren das Vorbild für die Städtekultur in ganz Mitteleuropa“, sagte der Kammersteiner Bürgermeister wörtlich. „Entsprechend groß ist die Ehre und unser Stolz, heute hier empfangen zu werden.“

Angesichts der Krisen und Kriege etwa in der Ukraine und Nahost sei es umso wichtiger, die Freundschaft zu pflegen, betonte Wolfram Göll. „Persönliche Freundschaft und Verständnis ist das A und O. Aus dieser erwächst die Freundschaft zwischen Völkern. Umso wichtiger sind diese Tage, an denen wir unsere Freundschaft feiern.“ Anschließend an die Grußworte tauschten die Delegationen Geschenke aus: Während die Metropole Verona der Gemeinde Kammerstein Stadt-Wappen in Form von Wimpeln sowie wertvolle Bücher schenkte, übergab Bürgermeister Wolfram Göll den Vertretern der Stadt Verona das von Künstlerin Uschi Heubeck neu gestaltete in Glas gelaserte und beleuchtete Freundschafts-Wappen mit dem Kammersteiner Adler und dem Quinzano-Hund sowie einen Korb mit schmackhaften Spezialitäten aus der Gemeinde Kammerstein.

Überaus interessante Führungen in zwei Gruppen durch die Veroneser Altstadt schlossen sich an diesen offiziellen Empfang – bis hin zu einem Besuch im Museum der Alten Burg von Verona, des Castelvecchio. Anschließend wurde die Kammersteiner Gruppe auf der Etsch-Terrasse des schicken Veroneser Offizierscasinos zum Mittagessen eingeladen.

Der Nachmittag stand zur freien Verfügung: Während viele der Kammersteiner Besucher auf eigene Faust die historische Altstadt von Verona erkundeten, in schicken Boutiquen einkaufen gingen oder das eine oder andere Gläschen Wein tranken, fuhr der andere Teil der Gruppe mit dem Bus zum nahegelegenen Gardasee.

Treffpunkt fürs Abendprogramm war um 19.30 Uhr wieder im Hotel der Gruppe in San Vito. Von dort ging es mit dem Bus nach Parona, dem nahe Quinzano gelegenen Geburtsort des Gründers der Freundschaft zwischen Barthelmesaurach und Quinzano, Mario Ferrari.

Dort gab es einen sehr gemütlichen Abend im hübschen Vereinssaal der örtlichen Gebirgsjäger-Veteranen „Alpini“. Ein reichhaltiges Viergänge-Menü wartete auf die Gäste aus Kammerstein, die schier gar nicht alles essen konnten, was aufgetischt wurde. Die Kammersteiner Blasmusik spielte auf und unterhielt die deutschen und italienischen Gäste bis gegen Mitternacht.

Der nächste Morgen führte die Kammersteiner Gruppe zunächst zur mittelalterlichen Burg Castello Scaligero oberhalb der Stadt Soave mit einer sehr eindrucksvollen Führung. So erzählte der Führer Antonio, dass unter anderem im Bergfried die Delinquenten einfach mehrere Meter in die Tiefe gestürzt wurden, wo sie entweder durch den Sturz ums Leben kamen oder – umgeben von Leichen – im Verlies verhungerten. Weder lebend noch tot sei hier je einer Gefangenen heraufgeholt worden, wie der Antonio ausführte. Erst Jahrhunderte später entdeckten Forscher Dutzende Skelette im Verlies des Turms, nachdem es geöffnet worden war.

Nach solchen historischen Gruselgeschichten machte sich die Kammersteiner Gruppe rasch zu Fuß auf den schattigen Weg hinab in die Stadt Soave, wo im großen Weingut Rocco Sueva eine Führung durch die weit verzweigten Keller und eine Verkostung eines hervorragenden Weißweins aus hauseigener Produktion auf die Gäste wartete. Anschließend besuchte die Kammersteiner Gruppe auf eigene Faust die Altstadt von Soave, wo unter anderem ein Büchermarkt stattfand.

Das Mittagessen wurde indes beim traditionellen Erbsenmarkt (Sagra dei Bisi) in Colognola dei Colli eingenommen. Alles gab es hier mit Erbsen: Nudeln mit Erbsen, Carpaccio mit Erbsen, Nachspeise mit Erbsen, lediglich Wein und Bier waren ohne Erbsen erhältlich. Der Veranstalter des Erbsenmarktes schenkte dem Kammersteiner Bürgermeister Wolfram Göll eine 5-Kilo-Schachtel erntefrischer Erbsen. Dieser mag zwar Erbsen recht gern, zeigte sich angesichts der großen Menge allerdings überfordert und leicht ratlos, weswegen er die Erbsen großzügig innerhalb der Kammersteiner Gruppe verteilte. Dabei musste er allerdings feststellen, dass bei Weitem nicht alle Teilnehmer das grüne runde Gemüse mögen.

Am Sonntagabend folgte der eigentliche große Partnerschaftsabend im „Corte Molon“ in Verona, einem herrlichen alten Gutshof, in dessen Innenhof sich intensiv und lange feiern lässt. Das Partnerschaftskomitee hatte hier eine phantastische Verpflegung, tollen Wein sowie sogar einen professionellen DJ organisiert. Die Stadtteilbürgermeisterin Elisa Dalle Pezze, der Regionalabgeordnete Alberto Bozza und der Präsident des Partnerschaftskomitees, Angelo Stanzial, würdigten die Freundschaft zwischen Quinzano und der Gemeinde Kammerstein in warmen Worten. Diese Gemeinde-Freundschaften seien auch ein wichtiger Baustein des gemeinsamen Europa, diese Botschaft zog sich durch alle Reden.

Für die Kammersteiner Seite sprachen Bürgermeister Wolfram Göll, Gemeinderat Richard Götz und Cheforganisator Willi Lemke. Im Namen aller Teilnehmer dankte Bürgermeister Göll sehr herzlich für die freundliche Aufnahme und das großartige und aufwändige Programm der Besuchsreise. „Diese Reise ist ein weiterer Höhepunkt in der knapp 40jährigen Freundschaft zwischen Quinzano und Kammerstein.“ Denn 2026 werde die Gemeinde-Freundschaft ihren 40. Geburtstag feiern, erinnerte Göll.

Aus diesem Grunde lud er die italienischen Freunde zum 40. Jubiläum nach Kammerstein ein, an einem von der italienischen Seite noch festzulegenden Termin. Übrigens ist die Freundschaft zwischen dem SV Barthelmesaurach und dem damaligen Fußballverein AC Quinzano nochmals neun Jahre älter als die Gemeinde-Freundschaft, so dass auf Ebene der Vereinsfreundschaft 2027 bereits das 50. Jubiläum ansteht.

Auch hier wurden gegenseitig geschmackvolle Geschenke übergeben: Die Kammersteiner Delegation, insbesondere die Alten Herren vom SV Barthelmesaurach, hatten ganze Batterien von Sixpacks voller „Amici-Bier“ für alle anwesenden Freunde aus Quinzano vorbereitet: leckeres Gundel-Bier mit speziellen Freundschafts-Etiketten. Bürgermeister Wolfram Göll übergab der Elisa Dalle Pezze, Alberto Bozza und Angelo Stanzial je ein gelasertes und beleuchtetes Freundschaftswappen in Glas sowie einen Korb mit deftigen heimischen Spezialitäten. Höhepunkt des Freundschaftsabends war eine Polonaise (beinah) aller Gäste kreuz und quer durch den Innenhof des Corte Molon zu den Klängen des Hits „Volare“ – angeführt von Bürgermeister Wolfram Göll und dem Regionalabgeordneten Alberto Bozza.

Am letzten Tag des Besuchs stand nochmals eine Besichtigung und intensive Verkostung in einem Weingut an, und zwar in der Genossenschaft „Cantine di Verona“ im Veroneser Stadtteil Quinto, zu der rund 550 Weinbauern ihre Trauben anliefern, die auf 1800 Hektar Weinbergen angebaut werden. 10 Millionen Flaschen Wein werden hier Jahr für Jahr produziert. Unter anderem die traditionellen Weinlabels „Valpantena“, „Custozi“, „Colli Morenici“, „Brolo dei Giusti“ und natürlich „Cantine di Verona“ stammen aus diesem Haus.

Nach einer Führung mit der hervorragend deutsch sprechenden Führerin Samantha durch die weitläufigen Keller des Hauses, in denen vor allem der berühmte Amarone drei Jahre lang größtenteils in den typischen 225-Liter-Barrique-Fässern gelagert wird, gab es für die ganze Gruppe eine reichliche Verkostung mit sechs Sorten besten Weins. Anschließend deckten sich die Kammersteiner Besucher reichlich mit Wein für zuhause ein, und auch die Alten Herren des SVB besorgten sich hier in großen Gebinden den Wein für das italienische Weinfest im September auf dem Dorfplatz in Barthelmesaurach.

Auf dem Heimweg nach Kammerstein und Barthelmesaurach – der übrigens überraschenderweise völlig staufrei verlief – gab  es nur noch einen offiziellen Stop: Zum Abendessen wurde die Gruppe im Tannenhof in Egmating im Kreis Ebersberg erwartet. Von dort aus ging es ohne weitere Verzögerungen in die Heimat.

Nochmals einen herzlichen Dank an den Busfahrer Martin Böhm, der die Gruppe ebenso gelassen wie vorsichtig auch durch die engsten Gässchen chauffierte und mehrmals demonstrierte, wie ein großer Reisebus auf engstem Raum manövrieren kann, der zweimal abends genaue Punktlandungen hinlegte im Hinblick auf die Lenkzeitbegrenzung – und der letztlich alle wohlbehalten wieder in Kammerstein und Barthelmesaurach absetzte.

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