„Ich freue mich sehr, dass der Georgiritt heuer wieder in der ursprünglichen und traditionellen Form stattfindet“, rief Bürgermeister Wolfram Göll zur Begrüßung den rund 100 Reiterinnen und Reitern sowie Kutschenlenkern auf dem Kammersteiner Festplatz bei strahlendem Sonnenschein zu.
Dieser Georgiritt existiere schon seit rund 35 Jahren, gegründet seinerzeit von den Pferdefreunden Bechhofen und dem damaligen Kammersteiner Pfarrer Karl-Heinz Keller, erinnerte der Bürgermeister.
Die Idee hatte man bereits Anfang der 80er Jahre, erinnert sich Michael Volkert von den Pferdefreunden Bechhofen: Beim Stammtisch sei die Idee aufgekommen, ähnlich wie in Effeltrich in Oberfranken einen Georgiritt durchzuführen. In der Region gibt es beispielsweise auch den Georgiritt in Selingstadt bei Heideck oder den Stephansritt in Spalt.
Mittlerweile gilt der Kammersteiner Georgiritt, der in seiner Hochzeit fast 200 Pferde anzog, als größter Ritt seiner Art: Es ist die einzige Pferdewallfahrt in einem mehrheitlich evangelischen Gebiet eine der größten in ganz Franken. Die Pferdewallfahrt ist sonst eher katholisches Metier.
Für Judith Köhler, evangelische Pfarrerin in Barthelmesaurach, war der Georgiritt 2023 eine Premiere. Sie hat die Pfarrstelle seit 2021 inne, und während der Pandemie hatte der Georgiritt nicht stattfinden können. „Ich segne Reiter und Reiterinnen, damit sie mit ihren Pferden stets wohlbehütet unterwegs sind.“ Der Ritt führte nach Poppenreuth, zurück nach Kammerstein und in einem Rundkurs dreimal an der Georgskirche vorbei. Abschließend wurde auf dem Festplatz eine Andacht mit Segnung gefeiert.
Eric Deyerler/wog