Die Funktionsfähigkeit und der Erhalt der Abwasser-Leitungsnetze ist eine gemeinsame Verantwortung, sowohl für die Gemeinde als Netzbetreiber als auch für die Bürgerinnen und Bürger.
Im Gegensatz zur Trinkwasserleitung machen sich Schäden im Abwasserkanal oft nur schleichend bemerkbar.
Abwasserleitungen und deren Umgebung, der Leitungsgraben sowie der gewachsene Boden, bieten Lebensraum für die Wurzeln von Bäumen und Sträuchern. Die Ursachen für den Wurzeleinwuchs in Leitungen hängen eng mit diesen örtlichen Randbedingungen zusammen. Wenn Kanalrohre feine Risse aufweisen, können Wurzeln eindringen. Das Gleiche passiert, wenn Dichtungsringe nicht mehr einwandfrei funktionieren oder die Anschlussstücke nicht fachmännisch ausgeführt sind.
Durch undichte Stellen gelangen etwa Schadstoffe in Boden und Grundwasser. Die Wurzeleinwüchse stören den Durchfluss und können im schlimmsten Fall das Kanalrohr komplett verstopfen.
In Schadstellen können zum Beispiel Wurzeln in die Abwasserleitung einwachsen, oder Erde dringt ein. Beides kann die Leitung verstopfen, so dass sie nicht mehr betriebssicher ist. Wenn Erde zusammen mit Grundwasser in undichte Leitungen gespült wird, können im Untergrund große Hohlräume entstehen, die sogar im schlimmsten Fall zu Geländeeinbrüchen auf dem Grundstück führen können.
Zur Vermeidung solcher Schäden und Einwurzelungen sowie der Folgen sind Baumpflanzen nur mit einem lichten Abstand von mindestens 2,50 Metern zwischen Stamm und den Leitungssystemen zulässig. Dies ist mit dem neuem Merkblatt DWA-M 162 geregelt. Eine Überbauung der vorhandenen Ver- und Entsorgungsleitungen ist grundsätzlich nicht zulässig.
Auf der Internetseite www.schaudrauf.bayern.de sind viele Informationen und Hintergründe zusammengestellt – in Zusammenarbeit des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz, des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, des DWA Bayern, des Bayerischen Gemeindetags und weiterer verantwortlicher Stellen. Hier ist auch die Kampagne mit Namen „Trinkwasser & Abwassernetze erhalten“ zu finden.
Alenka Fruntzek / wog