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Gaunerzinken

Gaunerzinken
Gaunerzinken in Haag?
Kriminelle überprüfen mit Markierungen Anwesenheit von Bewohnern – Polizei: Häuser besser vor Einbrechern schützen

Einbrecher nutzen bisweilen eine bestimmte Form der Kommunikation: die sogenannten Gaunerzinken an Hauswänden, Gehwegen oder Briefkästen. Mithilfe von gemalten Symbolen oder anderen Markierungen geben Verbrecher zum Beispiel Informationen über Zugänge zum Haus oder die Bewohner weiter– zum Beispiel, ob diese im Urlaub sind.

Doch nun sind möglicherweise neuartige Gaunerzinken aufgetaucht – und das ausgerechnet im Kammersteiner Ortsteil Haag. Es handelt sich um abgebrochene Streichhölzer unter dem Klingelschild. Die betroffenen Bürger argwöhnen, dass damit ihre Anwesenheit oder Abwesenheit überprüft werden sollte, und haben sich umgehend an die Polizei gewandt. Die Polizei Schwabach ruft Anwohner und Nachbarn auf, wachsam zu sein und verdächtige Markierungen sofort zu melden.

Denn: Wenn diese Gegenstände über einen längeren Zeitraum unberührt bleiben, könnte dies für Gauner ein Hinweis auf die Abwesenheit der Bewohner sein. Gerade in der Ferienzeit ist die Einbruchsgefahr logischerweise besonders hoch.

Vor einem guten Jahr, im Juli 2023, berichtete die Polizei Nordrhein-Westfalen von ähnlichen neuen Methoden, die Gauner möglicherweise verwenden, um potenzielle Einbruchsziele zu markieren. Statt der früheren gemalten Gaunerzinken setzen Kriminelle demnach neuerdings auf unauffällige „Markierungen“ wie Zahnstocher, Baumblätter oder in Papier gewickelte Steine, die sie an Rollläden, Fensterläden oder Haustüren platzieren. Die Polizei NRW berichtete über mindestens zwei dokumentierte Fälle in Mülheim/Ruhr.

Im Kammersteiner Ortsteil Haag wurden Anfang August zwei Streichhölzer hinter ein Türklingelschild eines Wohnhauses gesteckt: Eine auffällige Parallele zu den berichteten „neuen Methoden“ aus Mülheim/Ruhr. Die Eigentümer äußerten – gegenüber der zuständigen Polizei Schwabach sowie gegenüber der Gemeindeverwaltung – den Verdacht, dass mögliche Einbrecher damit überprüfen wollten, ob die Bewohner des Hauses anwesend sind oder im Urlaub sind. Letzteres könnte der Fall sein, wenn die Streichhölzer nach gewisser Zeit immer noch an der Klingel stecken.

Die Polizei Schwabach, die von den Eigentümern eingeschaltet wurde, erkennt in dem Haager Fall allerdings keine akute Gefahr. Der Haager Fall sei als „unbedenklich eingestuft“ worden, so die Antwort der Polizei auf Anfrage des Kammersteiner Mitteilungsblattes. Auch von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Mittelfranken hieß es, das Thema Gaunerzinken spiele derzeit „in Bezug auf Wohnungseinbruch keine Rolle“. Akute Fälle in unserer Region seien nicht bekannt.

Grundsätzlich warnt die Polizei durchaus davor, die Einbruchs-Sicherheit zu vernachlässigen. Die Mehrzahl aller Einbrüche werde nicht von „Profis“ verübt, sondern von Gelegenheitstätern, die „beispielsweise mit einfachem Hebelwerkzeug schlecht gesicherte Türen oder Fenster aufbrechen“. Deshalb empfiehlt die Polizei grundsätzlich die mechanische Grundsicherung von Türen und Fenstern. „Sie hat immer oberste Priorität“, so die Polizei wörtlich.

Zusätzlich komme es, unabhängig von möglichen Gaunerzinken, auf ein sicherheitsbewusstes Verhalten und eine aufmerksame Nachbarschaft an, betont die Polizei und gibt folgende Ratschläge:

Pflegen Sie den Kontakt zu Ihren Nachbarn – für mehr Lebensqualität und Sicherheit. Denn in einer aufmerksamen Nachbarschaft   haben Einbrecher kaum eine Chance.

Achten Sie bewusst auf verdächtige Situationen, auf Fremde im Haus oder auf dem Nachbargrundstück.

Halten Sie in Mehrfamilienhäusern den Hauseingang auch tagsüber geschlossen. Prüfen Sie, wer ins Haus will, bevor Sie den Türöffner drücken.

Betreuen Sie die Wohnung länger abwesender Nachbarn, indem Sie z.B. den Briefkasten leeren. Es geht darum, einen bewohnten Eindruck zu erwecken.

Alarmieren Sie bei Gefahr (Hilferufe, ausgelöste Alarmanlage) und in dringenden Verdachtsfällen sofort die Polizei über Notruf 110.“


Weitere Ratschläge zur Einbruchs-Vorbeugung: https://www.polizei-beratung.de/aktuelles/detailansicht/vorsicht-falle-praeventionsexperte-gibt-tipps/

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